Weidel & Musk: AfD-Fans schämen sich für diesen Auftritt
Am Donnerstagabend trafen sich die rechtsextreme AfD-Parteichefin Alice Weidel und der faschistische Multimilliardär Elon Musk auf Twitter zu einem Live-Gespräch. Was als vermeintlicher PR-Coup geplant war, endete in einem rhetorischen und inhaltlichen Desaster, wie selbst rechte Fans enttäuscht feststellen mussten. Rechte tränen Bereits die Ankündigung war ein peinlicher Reinfall: Als Elon Musk für sein Gespräch… Weiterlesen Weidel & Musk: AfD-Fans schämen sich für diesen Auftritt The post Weidel & Musk: AfD-Fans schämen sich für diesen Auftritt appeared first on Volksverpetzer.
Am Donnerstagabend trafen sich die rechtsextreme AfD-Parteichefin Alice Weidel und der faschistische Multimilliardär Elon Musk auf Twitter zu einem Live-Gespräch. Was als vermeintlicher PR-Coup geplant war, endete in einem rhetorischen und inhaltlichen Desaster, wie selbst rechte Fans enttäuscht feststellen mussten.
Rechte tränen
Bereits die Ankündigung war ein peinlicher Reinfall: Als Elon Musk für sein Gespräch warb, schrieb er natürlich erstmal Alice Weidel falsch und verlinkte die falsche Person.
Und von den Rechten gab es hochtrabende Ankündigungen. Ein rechter Account verkündete vor Beginn des Spaces triumphierend: „Morgen wird ein Feuerwerk aus linken Tränen. Die werden alle die Nacht nicht schlafen können.“
Doch was kam danach? Kein Feuerwerk, sondern vielmehr das Getränke-Service für rechte Tränen. Nach dem Space musste derselbe Account eingestehen: „Das war eine sehr mittelmäßig genutzte Gelegenheit. […] Insgesamt war es für beide ein Armutszeugnis.“
Ein solcher Wechsel von triumphierenden Ankündigungen zu verärgerten Bewertungen ist selten so offensichtlich dokumentiert worden.
Ein weiterer Account fällte ein ebenso vernichtendes Urteil: „Insgesamt enttäuschend bis sehr schwach. Kein klarer Faden, offenbar schlecht vorbereitet. Keine echten Inhalte hier platziert. Wie kann sowas passieren?“ Dieser Tweet wirft vor allem die Frage auf: Wie viel schlechter kann ein Space laufen, wenn selbst loyale Unterstützer ihn so deutlich kritisieren?
Noch harscher war ein Nutzer, der Weidel offen aufforderte, als Parteivorsitzende zurückzutreten. Er schrieb: „Bitte treten Sie als Vorsitzender der AfD zurück. Sie haben nicht das Zeug dazu & Sie haben den entscheidenden Fehler gemacht, zu glauben, dass Amerika den deutschen Medien glaubt.“ Der Account sagt tatsächlich sogar, dass er wieder CDU wählen wird, solange Weidel an der Spitze sei!
Hier wird nicht nur die Schwäche Weidels, sondern auch die Strategie der AfD generell infrage gestellt. Der Vorwurf, Weidel sei keine starke Führungspersönlichkeit, dürfte innerhalb der Partei besonders wehtun. Andere fragen sich: Warum soll jemand nach diesem Gespräch AfD wählen?
Natürlich gab es auch jede Menge Mitläufer, die blind alles lobten und feierten, da die AfD schließlich ihre Followerschaft über die Jahre gut indoktriniert hat, unkritisch alles abzufeiern, was pro Partei ist, aber die Masse an Scham ist nicht zu übersehen.
Desinformation und bizarre Vergleiche
Neben der rhetorischen Schwäche war der Space auch inhaltlich ein Reinfall. Weidel verlor sich in absurden Exkursen und behauptete etwa den Quatsch: „Hitler war ein Kommunist“, weil dieser Unternehmen verstaatlicht habe. Das glauben nicht mal AfD-Fans, die teilweise doch eher positive Einstellungen zu dem Nazi haben. Musk erwiderte darauf nicht kritisch, sondern machte wieder den Ja-Sager.
Ironischerweise gibt es sogar Verbindungen und Kontinuitäten von der NSDAP zur AfD: In Gruppen, die von NSDAP-Mitgliedern gegründet wurden, waren auch AfD-Mitglieder zum Beispiel.
Auch soll ein Milliardär die AfD finanziell unterstützt haben, dessen Vater Hitler-Bewunderer gewesen war und von genau jenen Enteignungen jüdischer Unternehmen direkt finanziell profitierte – und ein Vermögen anhäufte, das sein Sohn erbte. Der Sohn, der dann die AfD indirekt finanziell unterstützte?
Ein weiteres Highlight war Weidels bizarre Aussage, dass die AfD „der einzige Schutz der Juden in Deutschland“ sei, während sie gleichzeitig die Verantwortung für Antisemitismus allein muslimischen Migranten zuschrieb. Diese Aussagen wurden von zahlreichen Kommentatoren als rein populistisch und faktisch falsch zerpflückt.
Musk hingegen beklagte sich über die deutsche Bürokratie und erzählte, wie sein Tesla-Werk in Brandenburg aufgrund von „25.000 Seiten Genehmigungsunterlagen“ zu einem Albtraum geworden sei. Während das Publikum hier auf interessante Vorschläge oder konstruktive Kritik hoffte, blieb Musk bei pauschalen Aussagen ohne Substanz.
Ein mageres Publikum und ein potenzielles Nachspiel
Der Space erreichte weltweit gerade einmal 1,5 Millionen Zuhörer – und das laut der offiziellen Zahl von Twitter, die Anzahl derjenigen, die tatsächlich das Gespräch größtenteils gehört haben, dürfte weit geringer sein. Zwischenzeitlich wurden maximal 200.000 Zuhörer angezeigt. Doch selbst die größere Zahl ist eine Zahl, die jede durchschnittliche Talkshow in Deutschland problemlos übertrifft. Das „Traumschiff“ erreicht allein 5 Millionen in Deutschland. Angesichts der Tatsache, dass ein Großteil der Zuhörer wohl aus Musks US-Followern bestand, bleibt fraglich, ob überhaupt nennenswert viele deutsche Wähler erreicht wurden. Umso peinlicher, dass die beiden womöglich deutschen Recht gebrochen haben für so eine magere Reichweite.
Doch die größte Gefahr für die AfD könnte ein juristisches Nachspiel sein. Da Musk ein US-Bürger ist, könnte sein Engagement als illegale Wahlwerbung aus dem Ausland gewertet werden. Die Bundestagsverwaltung und die EU prüfen bereits, ob Twitter-Algorithmen eingesetzt wurden, um die Reichweite des Events zugunsten der AfD zu manipulieren. Sollte dies der Fall sein, drohen der Partei empfindliche Strafen.
Fazit: Ein Desaster auf ganzer Linie
Was als Wahlkampf-Highlight geplant war, entpuppte sich als rhetorische Bankrotterklärung und PR-Desaster. Selbst die eigenen Fans konnten diesen Auftritt nicht schönreden, und die gegenseitigen Lobhudeleien von Musk und Weidel machten die Inszenierung nicht glaubwürdiger. Einige haben sich sogar von der AfD abgewendet! Stattdessen hinterließ der Space den Eindruck von zwei Personen, die sich gegenseitig ohne jeden Tiefgang bejubelten und dabei unfreiwillig komisch wirkten.
Für die AfD bleibt zu hoffen, dass dieser „Ja-Sager-Space“ nicht auch noch teure juristische Folgen hat – ansonsten wird die Partei dieses Event doppelt bereuen. Die Frage bleibt: Warum sollte jemand nach diesem Auftritt tatsächlich AfD wählen? Das fragen sich die AfD-Fans sogar selbst nach einer Nacht mit „rechten Tränen“.
Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe erstellt. Artikelbild: Frederic Legrand – COMEO (Musk), Carsten Koall/dpa (Weidel), canva.com (Hintergrund).
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