Zipses letzte Jahre: E-Mobilität als Prüfstein für BMW

BMW-Chef Oliver Zipse treibt die E-Mobilität voran. Seine Neue Klasse soll den Wandel sichern, doch die Herausforderungen bleiben groß. Der Beitrag Zipses letzte Jahre: E-Mobilität als Prüfstein für BMW erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Jan 23, 2025 - 21:09
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Zipses letzte Jahre: E-Mobilität als Prüfstein für BMW

Oliver Zipse, seit 2019 Vorstandsvorsitzender von BMW, hat den Konzern in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt. Mit dem Ziel, eine flexible Strategie zu verfolgen, vermied er es, BMW ausschließlich auf Elektroautos auszurichten, wie es Konkurrenten wie Audi, Mercedes und Porsche taten. Trotz dieser Strategie konnte BMW starke Verkaufszahlen im Bereich der Elektromobilität erzielen, was im Sommer 2023 zu einer Vertragsverlängerung Zipses bis Ende 2026 führte. Dies ist insofern bemerkenswert, da die interne Altersgrenze für Vorstände normalerweise bei 60 Jahren liegt, was Zipse Anfang 2024 erreicht hat. Zipses Zeit an der Spitze wird jedoch voraussichtlich 2026 enden.

Eine weitere Verlängerung seines Vertrages gilt als unwahrscheinlich, wie das Manager Magazin unter Berufung auf BMW interne Quellen berichtet. Bis dahin steht er vor der Herausforderung, die Neue Klasse auf den Markt zu bringen, eine vollständig neu entwickelte Architektur, die speziell für Elektroautos ausgelegt ist. Dieses Projekt, das als Meilenstein für BMW gilt, wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Reithofer als zentrale Aufgabe für Zipses verbleibende Amtszeit definiert.

Die Umsetzung dieser Strategie ist jedoch mit Schwierigkeiten verbunden. Der europäische Markt für Elektroautos wächst langsamer als erwartet, und in den USA nimmt die politische Unterstützung für Elektromobilität ab. Diese Entwicklungen könnten dazu führen, dass die enormen Investitionen in neue Werke, wie in München und Ungarn, langsamer amortisiert werden. BMW betont dennoch, dass der Absatz von Elektroautos auch 2024 gestiegen ist.

Ein weiterer strategischer Schwerpunkt liegt auf der Einführung eines neuen Vertriebsmodells. Das sogenannte Agenturmodell, das zunächst bei Mini getestet wurde, stieß bislang auf gemischte Ergebnisse. Es sieht vor, die bisherigen Händlerstrukturen auszudünnen und den Verkauf stärker zu zentralisieren. Kritiker innerhalb des Konzerns zweifeln jedoch an der Umsetzbarkeit dieses Modells, insbesondere in Zeiten schwacher Nachfrage. Offiziell hält BMW an den Plänen fest, doch es bleibt unklar, ob die Einführung für die Hauptmarke BMW wie geplant erfolgen wird.

Neben strategischen Entscheidungen wird der Konzern auch personell neu aufgestellt. Bereits 2025 könnte der oder die Nachfolger:in für Zipse feststehen. Favoriten für seine Nachfolge könnten aus den eigenen Reihen kommen. Gehandelt werden Namen wie Milan Nedeljković, derzeit Produktionsvorstand, oder Ilka Horstmeier, Personalvorständin. Auch Joachim Post, der sich als Einkaufsvorstand mit Zulieferern durchsetzen konnte, könnte eine Rolle spielen. Gleichzeitig steht ein Wechsel auf der Position des Entwicklungsvorstands bevor, was weitere Veränderungen im Vorstand nach sich ziehen könnte. Klar ist, dass sein Erbe sowohl technologische Innovationen als auch strukturelle Umstellungen umfasst.

Quelle: Manager Magazin – BMW-Boss Oliver Zipse macht 2026 Schluss

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